Kostenlose Nüsse, Obst und essbare Wildpflanzen für alle
Unser Einsatz
Wie die gemeinnützige VifaGe e.V. ihre Ziele erreicht
Planung
Die Pflanzenauswahl soll neben kulinarischer Vielfalt gleichzeitig auch eine möglichst umfassende, kostenfreie Grundversorgung der lokalen Bevölkerung gewährleisten. Dazu haben wir ein neuartiges Pflanzkonzept entwickelt. Ähnlich einem Baukastenprinzip werden die einzelnen Grundbausteine einfach nach Bedarf und Möglichkeiten angewendet. Die in Frage kommenden Flächen müssen dafür nicht im Besitz der Vielfalt Genießen sein, sondern verbleiben im Besitz derjenigen, die (Teil-)flächen langfristig zur Verfügung stellen.
Umsetzung
Bei der Umsetzung der Konzepte werden lokale Kräfte und Kapazitäten im Rahmen der Vereinssatzung flexibel integriert, sodass alle profitieren können. Die Pflanzauswahl wird mit Besitzern und anderen Nutzern der zu bepflanzenden Flächen abgesprochen. Alle von der Vielfalt Genießen bestückten Flächen werden durch ihr Logo gekennzeichnet und zusätzlich in einer online zur Verfügung gestellten Karte verzeichnet, damit für jeden deutlich wird, wo geerntet werden darf – und wo nicht.
Langzeitpflege
Pflegeaufwand und wirtschaftlicher Nutzen für die Menschen vor Ort werden von Anfang an berücksichtigt und fließen bereits in der Planung mit ein. Eventuelle Kosten für die Langzeitpflege werden im Verein kalkuliert. Möglichkeiten für eine ordentliche Langzeitpflege gibt es viele. Fallen andere Optionen aus, wird die Vielfalt Genießen externe Spezialisten beauftragen, um besipielsweise einen fachgerechten Obstbaumschnitt zu gewährleisten.
Portfolio
Das VifaGe Konzept im Überblick
Pflanzenauswahl
Grundversorgung
Pflanzkonzept
Grundbausteine anwendbar nach dem Baukastenprinzip
Ernteregeln
Bitte Rücksicht nehmen
Pflanzenauswahl
Grundversorgung
Grundsätzlich konzentrieren wir uns bei der Wahl der Pflanzen vornehmlich, aber nicht ausschließlich, auf:
Nüsse.Nussbäume und -sträucher liefern eine Ernte zu einer Jahreszeit, in welcher die Natur in unseren Breitengeraden ansonsten wenig Essbares liefert, nämlich im Herbst bis in den Winter. Die Nüsse versorgen uns mit Fetten und Vitalstoffen, die – neben der Freude am Ausprobieren einer Vielzahl an Rezepten – in Notzeiten eine wichtige Reserve darstellen. Der Pflegebedarf ist gering, es muss nicht gedüngt werden. Ein Nachteil ist, dass ein Ertrag sich erst nach 10 bis 20 Jahren einstellt. Dafür dann aber über Jahrzehnte bis Jahrhunderte.
Obst. Obstbäume und -sträucher brauchen weit weniger Dünger als zum Beispiel Getreide. Sie bieten maximalen Ertrag auf kleineren Flächen, da sie in die Höhe wachsen und somit eine größere Ertragsfläche bilden, als es bei Getreide der Fall ist. Hier können wir eine unglaublich breite Vielfalt abbilden, die im Supermarkt niemals rentabel wäre. Neben einer bisher ungekannten Bandbreite an Geschmäckern, decken wir großflächig den Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen ab, durch alle sozialen Schichten. Zusätzlich wird es im Frühling ganze Blütenmeere geben, die Insekten Futter geben und unserem Seelenleben eine Auszeit.
Essbare Wildpflanzen. Essbare Wildpflanzen versorgen uns vornehmlich im Frühling, aber auch den Rest des Jahres, mit Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und ätherischen Ölen. Neben robusten, an heiße Sommer gewöhnten, mediterranen Kräutern sollen auch großflächig einheimische Kräuter etabliert werden. Hier verbirgt sich eine weitere, für viele noch unerschlossene Welt an Geschmäckern. Zusätzlich werden einige von uns überrascht feststellen, dass die zu Unrecht in unserer Ernährung viel zu oft stark vernachlässigten essbaren Wildpflanzen einen gewaltigen Einfluss auf unsere Gesundheit und Fitness haben können.
Gemüse spielt bei unserem Konzept nur eine sehr untergeordnete Rolle. Warum ist das so? Dafür gibt es gleich mehrere Gründe. Gemüse braucht – verhältnismäßig – viel Pflege. Die Bodenansprüche sind eher hoch, es müsste also vor jeder Pflanzung der Boden entsprechend vorbereitet werden. Die Gemüsepflanzen sollten regelmäßig frei gehalten werden von „Unkräutern“, man muss gießen, ausgeizen, Rank-Hilfen aufstellen und vieles mehr. Zusätzlich verursachen Gemüse entweder laufende Kosten, wenn man Saatgut oder Pflanzen von einem Anbieter bezieht, oder zusätzliche Arbeit, wenn man Saatgut sammelt und Pflanzen selbst zieht. Während also großer Aufwand betrieben wird, sind die Gemüse in vielen Fällen von wenigen Personen schnell abgeerntet.
Auch ansonsten ist der Anbau alles andere als trivial. Man braucht einiges an Knowhow und selbst dann ist ein guter Ertrag in ungünstigen Jahren nicht garantiert. Aus diesen Gründen spielen ausgewählte Gemüse Arten und Sorten im VifaGe-Konzept in der Etablierungsphase nur eine untergeordnete Rolle.
Pflanzkonzept
Grundbausteine anwendbar nach dem Baukastenprinzip
Die dem gemeinützigen Verein VifaGe e.V. zur Verfügung gestellten Flächen werden mit essbaren Pflanzen bestückt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dies geschieht jedoch nicht wahllos, sondern folgt einem durchdachten Konzept, durch welches bei möglichst geringem Pflegeaufwand möglichst viele profitieren. Das Konzept besteht aus fünf Grundbausteinen, die frei nach dem Baukastenprinzip auf die Flächen, die Gegebenheiten und den Bedarf vor Ort angewendet werden können.
Die für eine Bepflanzung infrage kommenden Flächen sind typischerweise Kulturlandschaft. Flächen, die unter Naturschutz stehen, sind nicht unser primäres Ziel. Deutschland hat circa 35,7 Mio. Hektar Landfläche. 0,6 bis 0,7 % der Republik sind heute als „Wildnis“ zu werten, also als große, vom Menschen ungestörte Gebiete (Stand: 2022, GP Magazin 2.22 März-April, „Wildnis wagen“).
14 % fallen in die Kategorie Siedlung und Verkehr, sind also vornehmlich versiegelt. 30% sind Wald, wobei hier in erster Linie Wirtschaftswälder gemeint sind. Wirtschaftswälder dienen dem Holzertrag, es handelt sich also quasi um vom Menschen angepflanzte „Holz-Felder“ die als Kulturlandschaft zu werten sind. Den größten Anteil bildet die Landwirtschaft mit rund 51% (Stand 2022: BMEL-Statistik). Für die VifaGe bieten die landwirtschaftlich genutzten Flächen das größte Potential. In Zusammenarbeit mit den Landwirten können hier die gravierendsten Änderungen erzielt werden.
Im ursprünglichen Zustand war Deutschland (bzw. ganz Mitteleuropa) fast ausschließlich bewaldet. In der Jungsteinzeit (5800-5300 v.u.Z.) begannen die Menschen mit Waldrodungen, die bis heute andauern.
Die VifaGe berücksichtigt bei Ihren Pflanzkonzepten das natürliche Wachstumsverhalten der Vegetation, die sogenannte Sukzession. Offene Erde oder kahle Flächen werden - sich selbst überlassen - stufenweise bewachsen, bis nach etwa 150 Jahren auf natürliche Art ein Wald entsteht. Typischerweise bildet sich der Wald nicht sofort neu, sondern es folgen verschiedene Sukzessionsstufen aufeinander mit charakteristischen Pflanzengesellschaften. Jede Stufe bereitet den Boden und das Mikroklima für die folgenden Pflanzen vor. Mit Zunahme der Sukzessionsstufen, nimmt auch die Biomasse und damit gleichzeitig die CO2 Bindung massiv zu. Das gilt für den oberirdischen Bereich (Holz, Blätter, Blüten, Früchte), aber umso mehr auch für den oft vergessenen unterirdischen Bereich (Wurzeln, Pilze, Mikrobiom).
Nutzpflanzen wie Weizen, Mais oder Reis entsprechen Vertreten der ersten Sukzessionsstufe. Um diese Pflanzen anzubauen, müssen wir gegen die Natur arbeiten und die Erde ständig wieder aufreißen. Es ist eine energetisch ungünstige Situation, der Arbeitsaufwand ist sehr groß und die Kosten sind hoch. Zusätzlich werden oft Pestizide und Kunstdünger eingesetzt, um diesen Zustand aufrecht zu erhalten.
Mit unserer Pflanzauswahl versuchen wir mit der Natur zu gehen, indem wir eher die hinteren Sukzessionsstufen abbilden. Wir versuchen aber auch, Pflanzen aus den vorderen Stufen zu integrieren, um unsere Ertragsbüsche und -bäume zu stabilisieren. Dadurch reduziert sich der Arbeitsaufwand deutlich. Zusätzlich erreichen wir eine optimale Ausnutzung der Flächen im Hinblick auf Biomasseproduktion und CO2 Bindung, da die Gehölze deutlich weiter nach oben (Baumkrone) und auch nach unten (Wurzeln) wachsen. So integrieren wir die Bedürfnisse des Menschen und betreiben trotzdem ganz selbstverständlich Klimaschutz mit jeder bepflanzten Fläche.
Ernteregeln
Bitte Rücksicht nehmen
Wir planen, unsere Ernteregeln zeitnahe juristisch aufsetzen und prüfen zu lassen, um künftig ein rechtssicheres Ernten zu gewährleisten. Sobald die Enteregeln aufgesetzt sind, kann die Ernte von den ausgewiesenen Flächen beginnen. Diese Seite wird nach der Ausarbeitung entsprechend angepasst.